Am 10. November 2024 fiel der Startschuss für ein außergewöhnliches Abenteuer: Die Seglerinnen und Segler der Vendée Globe haben sich auf den Weg gemacht, die Erde alleine und ohne Zwischenstopp zu umrunden. Drei Schweizer sind dabei, allerdings gehören sie nicht zu den Top-Favoriten.

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Bild: Printscreen Tracker Vendée Globe

Start an der französischen Atlantikküste
In Les Sables-d’Olonne, einer Stadt an Frankreichs Westküste, gingen 40 Teilnehmende aus zehn verschiedenen Nationen an den Start. Darunter sind sechs Frauen und 34 Männer. Ihr Ziel: eine knapp 45.000 Kilometer lange Strecke rund um den Globus zu bewältigen – vorbei an der Antarktis und durch die rauen Gewässer der südlichen Hemisphäre. Die diesjährige Ausgabe des prestigeträchtigen Rennens ist die zehnte in der Geschichte der Veranstaltung und verspricht spannende drei Monate auf See.

Schweizer in der Rolle der Außenseiter
Die Schweizer Teilnehmenden – Justine Mettraux, Alan Roura und Oliver Heer – werden von den Fachleuten nicht in den Spitzenrängen erwartet. Für Mettraux und Roura wäre ein Platz unter den besten Zehn ein großer Erfolg, während es für Heer bereits eine herausragende Leistung wäre, die Ziellinie überhaupt zu erreichen.

Technik und Strategie als Schlüsselfaktoren
Während etwa ein Drittel der Flotte mit den modernsten Booten antritt, setzen Mettraux und Roura auf optimierte Modelle der zweitneuesten Generation. Auch wenn die Unterschiede nicht gewaltig sind, könnten sie in kritischen Momenten den Ausschlag geben. Allerdings birgt die fortschrittlichste Technik oft auch höhere Ausfallrisiken. Diese Schwächen könnten den beiden Schweizern in die Karten spielen. Doch neben der Technik entscheiden auch die Wahl der Route und die Wetterbedingungen über den Erfolg – Faktoren, die für Überraschungen sorgen können.

Rekorde in Gefahr?
Der aktuelle Streckenrekord von Armel Le Cléac’h, der 2017 die Runde in 74 Tagen und wenigen Stunden schaffte, könnte noch länger Bestand haben. Solche Zeiten hängen stark von günstigen Wetterbedingungen ab. Bei der letzten Ausgabe dauerte die schnellste Zeit 80 Tage, und der bisher langsamste Sieger, Alain Gautier, brauchte 1993 sogar 110 Tage.

Besondere Premiere für Oliver Heer
Oliver Heer ist der erste Deutschschweizer, der an diesem Rennen teilnimmt. Trotz seiner Erfahrung in der 60-Open-Klasse, in der er von 2018 bis 2022 aktiv war, stehen ihm begrenzte Ressourcen zur Verfügung. Sponsorenmangel verhinderte eine wettbewerbsfähige Kampagne, weshalb er erst in letzter Minute den 40. Startplatz erhielt.

Eine Herausforderung für Körper und Geist
Das Rennen verlangt nicht nur technisches Geschick und nautische Expertise, sondern auch mentale und physische Ausdauer. Schlaf ist für die Teilnehmenden ein Luxus, denn mehr als 30 Minuten am Stück sind kaum möglich. Pannen und Schäden gehören fast zum Alltag, und die Konkurrenz mit der unberechenbaren Natur macht die Vendée Globe zu einem der härtesten Rennen der Welt.

Erfahrene und neue Gesichter
Der älteste Teilnehmer, Jean Le Cam, ist mit 65 Jahren ein echter Veteran und startet bereits zum sechsten Mal. Für Roura, 31 Jahre alt, ist es hingegen die dritte Teilnahme, während Mettraux und Heer bei ihrer Premiere Neuland betreten. Auch wenn die Schweizer voraussichtlich nicht um den Sieg mitsegeln, halten sie die Schweizer Flagge stolz hoch – und stellen sich einer der größten Herausforderungen des Segelsports.

Willst du virtuel dabei sein? Schaue den Tracker.

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Bild: Printscreen Tracker Vendée Globe

Der Tracker der Vendée Globe auf der offiziellen Website zeigt eine Fülle von Daten und visuellen Informationen, die den Fortschritt und die Bedingungen des Rennens in Echtzeit darstellen. Hier sind die wichtigsten Funktionen:

  1. Position und Route der Boote: Die Karte zeigt die genaue Position jedes Teilnehmers und ihre zurückgelegte sowie geplante Route. Diese Route ist im Vergleich zur theoretischen Idealroute dargestellt, um Abweichungen zu verdeutlichen.
  2. Distanzinformationen: Für jedes Boot werden die bereits zurückgelegte Distanz sowie die verbleibende Distanz bis zum Ziel angezeigt. Auch der Abstand zum führenden Teilnehmer ist erkennbar.
  3. Geschwindigkeit und Richtung: Die aktuelle Geschwindigkeit der Boote in Knoten und die Kursrichtung (in Grad) werden kontinuierlich aktualisiert.
  4. Wetterbedingungen: Es gibt Echtzeitinformationen zu Windgeschwindigkeit und -richtung, Meeresströmungen, Wellenhöhen sowie Luft- und Wassertemperaturen. Dies hilft, die Herausforderungen der Teilnehmer besser zu verstehen.
  5. Ranking und Zwischenstände: Eine Rangliste zeigt die aktuelle Platzierung der Segler, basierend auf ihrer Distanz zum Ziel und weiteren Faktoren wie Geschwindigkeit und Strategie.
  6. Zusätzliche Funktionen:
    • Stealth-Modus: Teilnehmer können temporär nicht angezeigt werden, wenn sie ihre Position geheim halten möchten.
    • Tages-/Nachtlinien: Die Karte zeigt, welche Teile des Rennens gerade in Tageslicht oder Dunkelheit stattfinden.
  7. Historische Daten: Der Tracker ermöglicht es, die Fortschritte der Boote zu analysieren und vergangene Positionen im Rennverlauf zu überprüfen.

Diese umfassenden Funktionen bieten sowohl Fans als auch Experten tiefe Einblicke in das anspruchsvolle Rennen.

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Bild: Printscreen Tracker Vendée Globe

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Von Mario

Segler & Wassersportler seit 1991, Skipper auf Binnengewässer und Hochsee, hat schon fast alles gefahren, was schwimmt ⚓